Die Evolutionsstufen der Pickup Camper – Eine Übersicht

Werbung durch Produktnamennennung

Ich möchte in diesem Beitrag eine Übersicht der unterschiedlichen Systeme von Wohnkabinen auf Pickup Basis erstellen. Vom Kleinsten zum Größten. Dazu jeweils eine kurze Erklärung der Vor- und Nachteile. Aber diese nicht als Bewertung sehen: Es muss jeder seine Art von Wohnkabine finden, die zu seiner Art des Reisen harmonieren sollte. Da gibt es nicht unbedingt „schlechter“ oder „besser“ sondern einfach nur „anders“ oder „sinnvoller“! Die meisten Fotos der Kabinen wurden freundlicher Weise von ihren Besitzer und teilweise Hersteller zur Verfügung gestellt. So können sich gerade zukünftige Reisende ein Bild machen, was für sie und ihren Wünschen und Anforderungen in Frage kommt. Die Übersicht wird sicher im laufe der Zeit wachsen und ergänzt. Deshalb lohnt es sich, immer mal wieder reinzuschauen, ob es nicht Neuigkeiten am Markt gibt.

Dem Menschen ähnlich : AnDauernde Gewichtsprobleme!

Die drei wichtigsten Aspekte beim Kabinenbau lauten:

  1. Gewicht sparen!
  2. Gewicht sparen!
  3. Gewicht sparen!

Denn bei den meisten Pickups ist bei 3,2 Tonnen oder max. 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht Schluss. Ansonsten würde man den PKW Status verlieren, mit all seinen Konsequenzen. Will man auf große Tour gehen oder Fahrräder, Kajak usw. an den Urlaubsort mitnehmen, sind diese Grenzen schnell erreicht und oft auch überschritten. Die Zuladungsmöglichkeiten der Pickups liegen je nach Fahrzeugversion zwischen 700 -1200 kg. Hört sich erst einmal viel an. Liegt die Kabine schon bei 500 -700 kg bleibt oft nicht mehr viel Spielraum für Wasser, Klamotten, Lebensmittel, Camping-Equipment, Frau, Kind und Hund. Deshalb sollte man die Zuladungsmöglichkeiten für sein gewähltes Reisefahrzeug, mit den zukünftigen Reisevorhaben vor dem Kauf abgleichen und überprüfen.

Was nutzen einem die größten Stauräume, wenn das zulässige Gesamtgewicht schon lange erreicht ist? Was braucht man wirklich auf seiner Reise? Es gibt Reisende, die fahren mit einem Fahrrad und einem kleinen Rucksack eine Weltreise und kommen auch irgendwie klar! Muss man dann in seiner Wohnkabine allen möglichen Kram mitnehmen? Nach einigen Touren lernt man schnell was nötig und was überflüssig ist. Muss es ein 90 Liter Wassertank sein? (sollte man bei der Planung und vor dem Bau der Kabine schon mal drüber nachdenken) Braucht man einen großen Dieselvorrat, wenn man sich innerhalb Europas bewegt? Brauch ich Werkzeug welches ich im Notfall sowieso selbst nicht bedienen kann? Reicht nicht der kleine Werkzeugkoffer solange ich mich in Reichweite des ADAC befinde? Benötige ich wirklich ein zweites Reserverad? Müssen unbedingt die E- Bikes mit oder reicht am Urlaubsort ein kleines Klapprad zum Brötchen holen? Muss ich Ersatzteile mitschleppen, wenn ich doch mir innerhalb von wenigen Stunden per UPS oder anderen Dienstleistern, Teile in fast jeden Winkel der Welt senden lassen kann? Und meine Erfahrung zeigt: Das was Defekt ist , hat man sowieso nicht dabei. Da sollte man sein Reisevorhaben einmal ehrlich hinterfragen und eine konsequente Diät (am Fahrzeug und Gepäck) durchführen. Da gibt es viele Denkansätze um Gewicht zu sparen. Auch wenn es sich erst einmal lächerlich anhört – aber jedes Kilo zählt. Aber nicht nur das zulässige Gesamtgewicht des Fahrzeugs sollte Beachtung finden, sondern auch das zulässige Gewicht pro Achse! Diese Info findet man in den Fahrzeugpapieren oder wie bei meinem Ranger am Türeinstieg. Diese Gewichtsangaben sollte man vor der großen Reise einmal auf einer Waage überprüfen, bevor es bei einer Kontrolle die Polizei übernimmt.

Nicht nur das zulässige Gesamtgewicht (hier 3,2 to) muss man als Kabinenfahrer im Auge haben, sondern insbesondere auch das Gewicht der Hinterachse! (Siehe 5) Wenn das Gewicht der Hinterachse überschritten ist, gilt es natürlich auch als überladen. Mit einer Auflastung ( zum Beispiel ein Luftfederfahrwerk) kann man das Gesamtgewicht bis max. 3,5 to ausreizen und somit die Achslasten erhöhen. Allerdings löst das Auflasten das Problem nur auf dem Papier und sichert einen rechtlich ab.
Das alleine reicht aber nicht aus! Für eine TÜV Eintragung müssen auch die Felgen und die Traglast der Reifen entsprechend dimensioniert sein. Alles muss auf die 3,5 to abgestimmt sein.

Wird man in Deutschland mit einer 5-20 % iger Überladung erwischt, ist es hierzulande noch als ein echtes Schnäppchen anzusehen. In der Schweiz, Frankreich, Spanien oder anderen EU Ländern, kann es ein kleines Vermögen kosten und schmälert gewaltig die Urlaubskasse. Und was vor Gericht passiert, wenn man bei einem Unglück nachgewiesen bekommt, dass die Überladung ursächlich zum Unfall beigetragen hat, mag man sich nicht vorstellen….Dadurch das die Hinterachse beim Transport einer Kabine am meisten belastet wird und die Vorderachse entsprechend entlastet, ist das ungünstig. Die meiste Bremskraft leistet der Pickup nämlich mit der Vorderachse. Und wenn die „in der Luft hängt“, wirkt sich das ungünstig für auf das Bremsverhalten aus.

Der Pickup wurde zwar für den Transport von schweren Lasten gebaut, aber nicht um sie permanent im Grenzbereich oder auch darüber zu transportieren und darüber hinaus auch noch durch schweres Gelände zu fahren.

Geben sie doch einmal die Worte „Rahmenbruch“ und „Pickup“ bei der Google Bildersuche ein. Sie werden staunen!

Deshalb gilt beim Wohnkabinen ausbauen, planen und packen der Grundsatz:

Weniger ist mehr!

Man kann im Prinzip folgende Faustformel anwenden: Je schwerer und größer die Kabine, desto mehr schwindet die Geländetauglichkeit. Einiges lässt sich mit speziellen Fahrwerken kompensieren. Die Größe der Kabine verändert auch immer die Kipp-, Böschungswinkel und Schwerpunkte des Fahrzeugs zum Negativen. Möchte man dann auch noch ein funktionelles Badezimmer in der Kabine sein eigen nennen, wird die Offroadtauglichkeit durch das erhöhte Gewicht und Überhänge leiden. Schaut man sich die Fotos der einzelnen Konstruktionen an, wird es einem schnell klar. Hier muss man – wie schon erwähnt – Kompromisse eingehen.

In der Regel gilt: Mehr Komfort – weniger Offroad.

Jeder sollte vor dem Kauf überlegen wie er in Zukunft reisen möchte: Möchte ich rustikales Offroad Abenteuer auf wilden Holzrückwege in Rumänien erleben und habe ich große Freude daran wenn eine Seilwinde die Karre aus dem tiefsten Schlamm zieht? Oder möchte ich lieber gemütlich mit etwas Komfort ein paar Wochen über Schotterwege durch Norwegen fahren und ab und an ein Wochenende an der Mosel verbringen? Neulich hatte ich ein nettes Gespräch mit einer Bekannten und wir kamen auf das Thema Reisen: Ich erzählte von meiner Leidenschaft durch nordafrikanische Länder zu fahren. Die Landschaft, das Klima, die endlose Freiheit, die Gastfreundschaft und das einfache Leben der Einheimischen begeistern mich. Und sie erzählte mir, das sie überlegt für ein halbes Jahr eine Auszeit auf den “ Äußeren Hebriden “ zu verbringen. Und das im Winterhalbjahr! Konträrer können die Reiseträume nicht sein…. Es hat jeder seine eigene Vorstellung von Urlaub und Reisen. Und deshalb sollte man sich sinniger Weise vor dem Kauf ein paar Gedanken dazu machen. So eine Kabine kauft man ja nicht für ein paar Wochen, sondern es ist meistens eine Anschaffung für viele Jahre oder gar Jahrzehnte.

Das Fahrwerk

Da die meisten Fahrzeuge mit ihren Kabinen mit ihrem Gesamtgewicht im Grenzbereich liegen, kommt man auf Dauer nicht drum herum das Fahrwerk zu optimieren. Zumindest sind zusätzliche Blattfederlagen (zum Beispiel Ad-a-Leaf und Load-plus, siehe gesonderte Berichte auf wohnkabinen.online) eine erste Hilfe. Um es aber dauerhaft richtig zu machen, ist grundsätzlich ein Gang zum Fahrwerksspezialisten zu empfehlen. Ob es dann ein Luft- oder ein Schwerlastfahrwerk wird, entscheidet dann eine individuelle, ordentliche Beratung beim Fachmann. Oft ist in diesem Zuge auch eine Auflastung auf ein Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen möglich.

Beispiel Luftfahrwerk: Ein Gummibalg wird zwischen Blattfeder und Rahmen befestigt. So werden die auftretenden Kräfte der schweren Kabine abgefedert. Damit kann man beim TÜV, je nach Ausführung eine Auflastung auf 3,5 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht erreichen. Das Wort Fahrwerk ist allerdings etwas irreführend, denn Dämpfer und Blattfedern werden ja in dem Falle gar nicht verändert.

Oder die „Nestle“ Version: Anstelle des Gummibalgs wird eine zusätzliche Feder in Kombination mit einem Stoßdämpfer eingebaut. Auch damit bekommt man eine Auflastung eingetragen bekommen. (Toyota)
Ein komplettes Fahrwerk von Ironman, sogar mit ABE: Durch stabilere Blattfedern und größer dimensionierten Dämpfern erreicht man eine deutlich bessere Performance und höhere Fahrsicherheit bei schweren Lasten. Eine Auflastung beim TÜV auf 3,5 Tonnen ist damit zur Zeit allerdings noch nicht möglich.
Widerstandsfähig?

Auch die Außenhaut der Kabine entscheidet über den zukünftigen Einsatzzweck. Alu Riffelblech oder GFK Kabinen können im Gelände einiges vertragen. Sandwichplatten überzeugen durch ihre Isolierwerte und Leichtigkeit. Auch hier gibt es für alle Materialien ein Für und Wider und unendliche Qualitätsunterschiede. So gibt es beim Aluminium verschiedene Legierungen und Stärken die verwendet werden. Beim GFK (GlasFaserKunststoff) gibt es unterschiedliche Stärken und Herstellungsarten und bei den Sandwichplatten unterscheidet sich die Qualität in der Art Schäume und Oberflächenbeschichtung. Auch der Innenrahmen der Kabine kann aus Holz oder Aluminium verbaut sein oder ist selbsttragend wie bei den GFK Kabinen. Und die Art der Isolation spielt geraden bei Fans der nordischen Ländern ein Rolle. Man sollte sich intensiv von den Herstellern die Vor und Nachteile erklären und zeigen lassen. Oder am besten mit Besitzern sprechen, die schon länger die gewählte Art von Kabine ihr Eigen nennen. Außerdem helfen die einschlägigen Foren und entsprechende Fachzeitschriften weiter. (Links im Menü)

Weltreise geplant?

Ein weiteren Aspekt den man bedenken sollte ist die Container-Tauglichkeit. Will man auf ganz große Reise über das große Wasser, sollte man sein Reisemobil so auswählen, dass es in einen möglichst kostengünstigen Container passt.

Ein genaue Erklärung der einzelnen Containerarten mit Maßangaben findet man auf Wikipedia

Bild :Trayon Camper Europe
Ein Trick um Höhe zu sparen: Das Fahrzeug wird auf pure Stahlfelgen in den Container gefahren!
Single Cab? Double Cab? DoKa? Extra Cab? King Cab? CrewCab?

Das ist nur eine kleine Auswahl an Bezeichnungen für die Aufbau Art der Pickups. Hier sollte man sich auch ein paar Gedanken vor dem Kauf machen. Denn an der Art des Pickups, entscheidet sich auch die Länge der Kabine. Man bedenke, dass die Fahrzeuglänge sich nicht verändert. Je mehr Fahrgastzelle – desto weniger Ladefläche. Ob der Pickup ein Ford, VW, Nissan oder sonstwie heißt, ist egal. Die Ladeflächen gleichen sich bis auf wenige Zentimeter. Nur die Amis fallen etwas aus dem Rahmen. Im Prinzip gibt es drei Arten, die von den Herstellern, aber alle anders benannt werden:

  • Die Single Kabine: Das heißt es passen max. 2 Personen in die Fahrgastzelle. Hinter den Sitzen ist ende, dort ist die Schottwand. Der Vorteil ist , dass die Ladefläche länger ist und somit auch für die Kabine etliche Zentimeter mehr zur Verfügung stehen. Wie zum Beispiel bei der Burow Oman. Dadurch entsteht ein größeres Raumangebot. Der Nachteil ist, dass man keine dritte oder vierte Person mitnehmen kann und sich hinter dem Fahrer udn Beifahrersitz keinerlei Stauraummöglichkeiten für Kisten, Campingstühle, Kühlbox, Jacken etc befinden.
  • Die 1,5 Kabine: Hier befinden sich zwei Notsitze im hinteren Bereich. Bei den mir bekannten Marken, taugen die hinteren Sitze nicht unbedingt für lange Urlaubsfahrten. Allerdings kann man diese entfernen und man bekommt zusätzlichen Stauraum für allerlei Boxen, Stühle oder auch ein Hund findet sein Plätzchen. Viele Kabinen fühlen sich auf dieser Basis auch optisch am wohlsten. Es verringert sich allerdings die Länge der Kabine und schränkt die Raumgestaltungsmöglichkeiten gegenüber dem Single Cab etwas ein. Für für beide Faktoren aber ein gerne akzeptierter Kompromiss.
  • Die Doppelkabine: Platz für die Gäste in der Fahrgastzelle – verkürzter Platz auf der Ladefläche. Will man mit Kinder vereisen, sollte das die erste Wahl sein. Um dann doch ein großzügigeres Platzangebot in der Kabine zu bekommen, hilft folgender Trick: Man nimmt eine Kabine die eigentlich für einen 1,5er Pickup konzipiert wurde und lässt Sie einfach hinten überstehen. Sieht man oft, wenn man darauf achtet. Optisch nicht immer ein Highlight, aber ein Kompromiss um die ganze Familie Spaß am Wohnkabinen-Konzept teilhaben zu lassen.

Allerdings kann es gerade bei einem Doppelkabiner mit großem Hecküberstand verstärkt zu unangenehmen Nickbewegungen führen. Das liegt an der ungünstigen Gewichtsverteilung und tritt auch schon bei 1,5er Kabinen auf. Manchmal hilft es etwas mit dem Luftdruck zu variieren. Nimmt es überhand, sollte der Weg zum Fahrwerksspezialisten führen.

So kann die ganze Familie mit und hat trotzdem ein reichhaltiges Platzangebot in der Kabine: Man lässt sie einfach hinten überstehen. ( Bild : Wohnkabinencenter)
Der Trick funktioniert auch beim 1,5 Kabiner. Beim Einzelkabiner würde es in diesem Fall optimal abschließen. Aber mit dem Überstand gewinnt man mehr Stauraum in der Fahrgastzelle und hat mehr Platz in der Wohnkabine ( Bild: Wohnkabinencenter)

Die Befestigung

Wählt man eine der kleineren, leichten Kabinen aus und will in Zukunft kein hartes Offroad fahren, genügt in der Regel eine Befestigung an den originalen Punkten der Pritsche mit Ratschengurten, Ketten, Schlaufen oder Wantenspanner. Wird ein größeres Modell gewählt und beabsichtigt man damit auch noch ins Gelände zu fahren, sollte man unbedingt eine Verbindung zum Fahrzeugrahmen schaffen. Man muss bedenken, dass auch die Ladefläche nur mit 6 oder 8 Schrauben am Fahrzeugrahmen befestigt wurde. Und normalerweise drückt das geladenen Gewicht ja immer nur von oben nach unten . Also auch bei schwerer Ladung kein Problem. Eine hohe Kabine aber reißt mit all ihren auftretenden Kräften an den Befestigungen in alle Richtungen. Sie wankt zu Seite , nach vorne, nach hinten usw. Wenn man sich das Kabinenverhalten im Gelände mal anschaut, sieht man die Bewegungen deutlich. Es hat Fälle gegeben wo ganze Ladeflächen vom Pickup abgerissen sind. Deshalb ist eine durchgehende Verbindung an den Rahmen immer vorzuziehen. Beachten sollte man auch, dass möglichst alle schweren Komponenten (Wassertanks, Batterien etc.) am besten vor oder auf der Hinterachse verbaut werden. Da die Kabine in der Regel als Last gilt, sollte zur Ladungssicherung auch immer eine Anti-Rutsch-Matte zwischen gelegt werden. Und verwendete Gurte der StVO standhalten. Auch hier hilft der Fachbetrieb gerne weiter. Einen gesonderten Bericht über die Befestigungen am Beispiel Fernweh-Mobil gibt es hier.

Unterstützung zur Schnellen Freiheit

Um seine Kabine vom Fahrzeug zu trennen, benötigt man Kurbelstützen, einen Hilfswagen, einen Gabelstapler oder Hallenkran. Nicht alle Systeme sind aber nicht für einen schnellen Wechsel geeignet. Manche sind etwas aufwändiger im Handling. Verfügt das Fahrzeug Kurbelstützen kann man sogar am Urlaubsort eine Scheidung vollziehen und mit dem Solo-Pickup durch die Gegend ziehen. Für viele ein wichtiges Argument. Das die Besitzer wirklich die Kabinen vom Pickup am Urlaubsort trennen, habe ich bis jetzt eher selten beobachtet. Bei manchen Modellen müssen dann die relativ schweren Stützen extern mitgeschleppt werden. Gewicht welches man sich sparen kann. Bei den meisten unserer Touren handelt es sich um Rundreisen. Wir befinden uns also alle 1-3 Tage an einem anderen Ort. So ist das Argument des absatteln im Urlaub für uns nicht so interessant. Aber auch hier verfolgt jeder eine andere Philosophie.

Eine Tischer 260S im abgesetzten Zustand. Bild von dickeberta321 (Instagram)
Kabine im Winterschlaf : Eine THOKIE. Bild von Christoph Landerer

Und eine allein gelassene Thokie im Urlaubsparadies Korsika. Der Besitzer ist mit seinem Pickup solo unterwegs auf Entdeckungsreise.

Eine VoKa im Pausenmodus (Jana Schievelkamp)

Es hat also alles seine Daseinsberechtigung. Man muss sich nur noch für sein passendes Konzept entscheiden, nachdem man sich intensiv vorab überlegt hat, in welcher und mit wie viel Personen man in Zukunft reisen möchte.

Und hier eine Auswahl der üblichen Konzepte:
I. Das Hardtop mit und ohne Dachzelt

Die wohl einfachste und preiswerteste Version des Pickup Camper. Ein Dachzelt auf ein stabiles Hardtop geschraubt. Darunter eine kleine Inneneinrichtung wie zum Beispiel einen Kocher oder Spüle. Kann man dazu schon Wohnkabine sagen? Ich würde das System als kleinste, mögliche Wohnkabine bezeichnen. Hier findet das Leben draußen statt und ist nicht die erste Wahl für eine Winter oder Langzeitreise. Die ausgesuchten Reiseziele liegen wahrscheinlich eher im Süden. Die Offroad Fahrten stehen bei dieser Art meistens im Vordergrund.

Hardtop montieren, Dachzelt drauf . Fertig! Die Reise kann beginnen. (Foto: Markus Buser von wolf78-overland.ch)
Hier die Alu Cab Produkte von Genesis aus Süd-Afrika. Foto : PWS Offroad / Daniel Jud
Ein völlig neues Konzept ist das Fuß Pack Zelt von Road Ranger. Das Hardtop wird mit einem Zelt verlängert,so das man bequem drin liegen kann.
Schnell montiert erweitert es das Hardtop zur „Wohnkabine“. So kann man ohne großen Aufwand und mit schneller Montage gemütlich im Pickup schlafen. Optimal für den Kurztrip am Wochenende.
Aus der Schweiz kommt das folgende Konzept. Die Ready One Kabine, kompakt, leicht, schnittig und funktional Ein Dachzelt und ein Hardtop mit vielen cleveren Detaillösungen.. (Bild: pick-up-and-go.ch )
Durch viele stabile Auszüge hat man alles an Board was für einen Trip in warme Gefilde benötigt. (Bild: pick-up-and-go.ch )
(Bild: pick-up-and-go.ch )
Zusätzlich zum Hardtop und Dachzelt, kann man auch Mini Camper Möbel von Cramer-Technik verbauen. So wird es die wahrscheinlich kleinste Wohnkabine die auf dem Markt erhältlich ist. Mit einem höherem Hardtop sogar mit Sitzmöglichkeit. Sie bieten jede Menge Stauraum und eine Schlafgelegenheit. In dieser Kombi würde man sich sogar das Dachzelt sparen. Auch eine kleine Koch und Waschgelegenheit lässt sich auf Wunsch verbauen. Passend für alle EU Pickups!

Vorteil

  • Der Pickup bleibt als Alltagsfahrzeug voll erhalten.
  • Preiswert im Vergleich zu den folgenden Ausbaustufen
  • Alle Komponenten einzeln leicht demontierbar.
  • Leichte Bauweise
  • Voll geländetauglich
  • Gute und einfache Wiederverkaufsmöglichkeit der einzelnen Komponenten

Nachteil

  • Kein gemütliches Wohnen möglich
  • Nicht optimal wintertauglich
  • Nicht optimal in Schlechtwetterphasen
  • Grundfahrzeug im Modell nicht immer austauschbar, da das Hardtop fahrzeugspezifisch ausgelegt ist

II.Offroad Camper für die originale Ladefläche

Wer gerne eine Kabine sein Eigen nennen möchte und es trotzdem im Gelände noch krachen lassen will, ist auch mit einem Offroad Camper bestens bedient. In den Abmessungen beeinträchtigt er das Fahrzeug im Gelände kaum und die Außenhaut ist in der Regel aus Aluminium gebaut, somit recht unempfindlich gegen äußere Einflüsse. Es ist die nächste Stufe über dem Hardtop und mehr soll diese Kabine auch nicht sein. Sie ist nicht unbedingt zum gemütlichen „drinnenverweilen“ gedacht, sondern das Leben findet draußen in der Natur statt.

Die Idee der rustikalen Offroad Camper stammt aus dem südlichen Afrika und aus Australien (Bild: Steven Kasa #stevenaufreisen)
Toyota mit einer Excab Kabine Foto: Markus Buser von wolf78-overland.ch
Kompakte Außenmaße, wenig Gewicht. Nichts steht über und beeinträchtigt die Geländegängigkeit. (Bild: Steven Kasa #stevenaufreisen)
Auf Grund der kompakten Maße und geringem Gewicht, kann man es auch mal richtig krachen lassen . Canoby-Camper von Alu Cab ( Foto: Daniel Jud / PWS Offroad)

Das Leben findet mit dieser Art von Kabine überwiegend draußen statt. Der Innenraum ist nicht üppig und gemütlich, aber bietet bei schlechtem Wetter eine Rückzugmöglichkeit. (Bild: Steven Kasa #stevenaufreisen)
Das Aufstelldach bietet wie bei vielen Defender 110 mit Hubdach oder Dachzelten eine ausreichende Schlafmöglichkeit. (Bild: Steven Kasa #stevenaufreisen)

Vorteile:

  • Voll geländetauglich
  • Leichte Bauweise, beeinträchtigt durch ihr geringes Gewicht die Geländegängigkeit nur unwesentlich.
  • Leicht demontierbar
  • Widerstandsfähige Außenhaut, meistens aus Riffel-Aluminium
  • Stauraumfächer auch von außen erreichbar
  • Grundfahrzeug jederzeit austauschbar
  • Pickup erhält nach Abbau der Kabine seine Eigenschaft als Alltagsfahrzeug bzw. Nutzfahrzeug
  • Gute und einfache Wiederverkaufsmöglichkeit der einzelnen Komponenten

Nachteile:

  • Beengter Innenraum
  • Fehlende Gemütlichkeit, wenig Wohnkomfort
  • Nicht unbedingt für dauerhaften Aufenthalt im Inneren gedacht
  • Mangelnder Stauraum
  • Wenig wintertauglich
  • Nicht optimal bei längeren Schlechtwetterphasen

Anzeige

III.Die klassische Absetzkabine auf der Ladefläche mit Popup Dach

Der Klassiker und wohl eine der meist verbreiteten Art der Wohnkabine. Sie erhält die Offroadeigenschaften des Fahrzeugs und schließt einen Kompromiss mit der inneren Wohngröße und Wohnqualität. Gewichtsmäßig liegen die Kabinen meistens im grünen Bereich. Die Außenhüllen der Kabinen gibt es in vielen Variationen. Vom Alu-Riffel bis zum GFK ist in diesen Versionen fast alles vertreten. Sogar Anfertigungen in Multiplex / Siebdruckplatten gibt es. Die Hubdächer sind oft in schräger Form aber auch als Parallel Hubdach oder sogar mit festen Seitenteilen zu bekommen. Die Kabine ist schnell auf und ab montiert. Und für mich das wichtigste Argument: Das Grundfahrzeug kann jederzeit getauscht werden, da fast alle EU Pickups eine ähnliche Ladefläche haben. Und ohne Kabine hat man schnell wieder ein vollwertiges Alltagsauto.

Die Gazell Kabine ist ein Leichtgewicht von 235 kg ! in der kleinsten Version. 
Die Monoblockkabine ist aus Polyester und aus einem Stück angefertigt Bild: Alex und Tabea Esch von „#niemalsohnenorden“
Bild: Alex und Tabea Esch von „niemalsohnenorden“

Eine Four Wheel Camper: Optimal für den 1,5 Kabiner, klein und kompakt und ohne Überstand. Und trotzdem eine vollwertige Kabine mit wohnlichem Ambiente. Bild: Wohnkabinencenter

Alternativ zu den typischen, einseitigen Hubdächern, gibt es das Parallel Hubdach. Typisch für die Four Wheel Camper. So erzeugt man mit einer kleinen, kompakten Kabine ein noch größeres Raumgefühl. Bild: Wohnkabinencenter

Ein Bunduswiss von Bundutec (Pickup Camper Schwaben)

Das Fernweh Mobil mit einer robusten GFK Aussenhülle. Trotz größerer Dimensionen gegenüber einer kompakten Hardtop Version, bleibt die Möglichkeit zum Offroad fahren noch erhalten. Der Schwerpunkt liegt weiterhin unten und der Böschungswinkel bleibt unangetastet. Besonderheit beim Fernweh-Mobil: Auch mit geschlossenem Dach sind alle Funktionen innen nutzbar.

Durch das Hubdach ensteht in der Kabine eine Stehhöhe von 230 cm!

Hier die PURE One von PURE Cab. Der Hersteller verfolgt ein neues Konzept in Holzbauweise . Preiswert und leicht!

Feste Wände im Popup Dach: Einer der wenigen Ausnahmen ist die Firma Team-concept.pl. Anstelle einer Plane sind die Seitenwände im Aufstelldach aus 10mm Doppelstegplatten, Diese werden bei zugeklappten Dach an die Decke befestigt.
Man kann die Kabine geschlossen komplett verwenden und zur Not auch darin dann schlafen. Die festen Wände machen die Kabine durch die bessere Isolation auch für niedrige Temperaturen nutzbar und lindern Störgeräusche von außen. Wer morgens früh mal um 6 Uhr am Campingplatz von spielenden Nachbarskindern oder nervigem Hundegebell geweckt wurde, weiß was ich meine :-).
( Bilder: Rudi Lang aus Österreich)

Vorteile

  • geringe Abmaße, bessere Aerodynamik gegenüber Alkovenkabinen (Spritverbrauch+ Seitenwinde)
  • geringes Gewicht
  • Containertauglich
  • Wenig Beeinträchtigung der Offroadeigenschaften
  • Gemütliches Wohnen möglich
  • Schwerpunkte alle im unteren Bereich
  • Grundfahrzeug jederzeit beliebig austauschbar
  • Pickup erhält nach Abbau der Kabine seine Eigenschaft als Alltagsfahrzeug bzw. Nutzfahrzeug
  • Gute und einfache Wiederverkaufsmöglichkeit der einzelnen Komponenten

Nachteile:

  • Durch die Plane im Alkoven eine Geräuschkulisse wie beim Zelten.
  • nicht dauerhaft und optimal Wintertauglich (Ausnahme sind zwei mir bekannte Hersteller, die beim Popup Camper feste Seitenteile anstelle einer Plane verwenden)

iV. Die klassische Absetzkabine auf der Ladefläche mit festem Alkoven

Will man mit seiner Kabine eher die nördlichen Länder bereisen oder hat sein Augenmerk sogar auf Wintercamping gelegt, bietet sich eine Kabine mit festem Alkoven an. Oft in Sandwichplatten Bauweise gefertigt, mittlerweile aber auch mit GFK Hüllen erhältlich. Hier hat man gegenüber den Popup Konstruktionen natürlich bessere Isolierwerte vorzuweisen. Allerdings leidet die Aerodynamik durch die hoch aufbauenden Kabinen und auch die Offroadtauglichkeit wird gemindert. Dies Schwerpunkte verändern sich nach oben was im Gelände bei Schrägfahrten nachteilig. Und manche niedrige Brücke oder tiefhängender Baum oder Felsvorsprung zwingen zum umkehren. Auch bei Fährüberfahrten zahlt man einen Schnaps mehr wie die flachen Kollegen. Dafür bekommt man einen großzügigen, gestalteten Wohnraum und gemütliches Ambiente. Das harte Offroad fahren steht bei vielen Besitzern nicht mehr im Vordergrund.

Die neue Idee von Jens Heidrich vom Wohnkabinencenter. Eine kompakte Alkovenkabine die alles an Bord hat: Die neue VOKA (VolksKabine) zu einem sehr fairen Preis Leistungsverhältnis.

Auch das ist eine VoKa. ( Bild Jana Schievelkamp)

Und mit etwas liebe zum Detail bekommt die Kabine einen gemütlichen Wohnraum ( Bild Jana Schievelkamp)

Die kleinsten Versionen am Markt: Die kompakte Rhön Camp 1.4 von Camp7.de : Man braucht nicht mal die Heckklappe demontieren. ( Bild Camp7.de)

Bild: Camp7.de

Bei den kompakten Modellen braucht die Heckklappe nicht demontiert werden und bietet somit zusätzlichen Einbruchsschutz,eine Sitzgelegenheit und Abstellplatz für dreckige Schuhe. (Bild: Wohnkabinencenter)

Genau abgepasst: Die Gladiator – ein Konzept der Fa. Automobile Müller aus Königswinter

Modell : Gladiator. Bild: Automobile Müller aus Königswinter

Modell Gladiator Bild: Automobile Müller aus Königswinter

Nordstar Eco 200c auf einem Doppelkabiner mit hinterem Überstand. Die Heckklappe muss auch hier nicht demontiert werden. Sie kann offen bleiben. Bild: Wohnkabinencenter

Wohnkabinen können auch modern und futuristisch aussehen: Man sieht hier, dass die Kabine eigentlich für eine 1,5 er Pickup gebaut wurde und auf einer Doppelkabine verbaut wurde. Sie steht hinten etwas über. Dafür kann aber auch dann die ganze Familie mitreisen : (Foto: Hersteller AZAR4)

Foto Hersteller: AZAR4

Kabine THOKIE. Foto von Christoph Landerer

Tischer Trail 260 S und Box 220 (Bild: Fa. Tischer)

Tischer Box 220 ( Bild: Fa.Tischer)

Eine Tischer 260S Baujahr 2017. Das Gewicht liegt laut dem Besitzer bei 870 kg ohne Flüssigkeiten
Gesamtgewicht Ranger mit Kabine im Reisemodus, also mit zwei Fahrrädern, Gepäck und Frischwasser – knapp 3,5 t
Höhe 3,25 m mit Klimaanlage (Bild: dickeberta321 / Instagram )

Foto von Christa Mayer
(die_momentesammler) Eine Tischer Kabine 260 S von 2003! Da erkennt man das eine Kabine nicht nur für ein paar Jahre kauft.

Hier die lange Version von Camp7.de: Rhön Camp 2.3 (Bild : Camp7.de)
Nordstar Camp Compact Bild: Wohnkabinencenter

Nordstar Camp 8S – SE Bild :Wohnkabinencenter

Vorteile:

  • Bessere Wintertauglichkeit
  • Besser gedämmt gegen Außengeräusche
  • Großes Raumgefühl
  • Stauraum auch in Hängeschränke
  • Wohnliches Ambiente
  • Manche Modelle mit Nasszelle
  • Große Liegefläche, man kann im Bett sitzen (je nach Modell)
  • Grundfahrzeug jederzeit austauschbar
  • Pickup erhält nach Abbau der Kabine seine Eigenschaft als Alltagsfahrzeug bzw. Nutzfahrzeug
  • Gute und einfache Wiederverkaufsmöglichkeit der einzelnen Komponenten

Nachteile:

  • Etwas schlechtere Offroadtauglichkeit durch hohe Bauweise, dadurch evtl. Probleme bei Brückendurchfahrten oder Felsüberhängen, Wald und Buschwerk.
  • Schlechtere Aerodynamik, erhöhter Spritverbrauch, anfällig für Seitenwinde
  • Schwerpunkt verlagert sich nach oben (Wankneigung)
  • Evtl. benötigt man eine Auflastung um das zulässige Gesamtgewicht nicht zu überschreiten.
  • Etwas Mehrkosten bei Fährüberfahrten durch hohe Bauweise.
  • Durchfahrtsbeschränkungen durch die erhöhte Bauweise auf manche Strecken möglich.
  • Durch erhöhtes Gewicht manchmal eine Auflastung nötig

V. Die Wohnkabine auf Flachbett-Pritsche

Die Flachbettpritsche wird gerne für Modelle verwendet wo der härtere Offroad Einsatz im Vordergrund steht. Nimmt man die Kabine ab , kann man die verbleibende Pritsche als Ladefläche nutzen. Für manche Modelle gibt es sogar Bordwände zu bestellen. So bekommt man dann einen Mini-LKW mit dem man im Alltag Strauchwerk, Holz, Kies oder sonstwas transportieren kann.

Durch montierbare Bordwände lassen sich manche Flachbettpritschen im Alltag zum Mini LKW umbauen. Interessant auch für Gewerbetreibende. Wochentags Arbeitstier, Wochenende Urlaubsfahrzeug. Zwei Fliegen mit einer Klappe erschlagen!

Durch die fehlende, serienmäßige Ladefläche , ergeben sich zwei große Vorteile:

Die Grundfläche verändert sich immens. Die originalen Bordwände, Radkasten und Heckklappe fallen weg und können durch eine extra angefertigten Pritsche ersetzt werden. Es entsteht dann eine große rechteckige Plattform, auf der die Kabine völlig anders geplant werden kann. Es gibt keine störende Radkästen oder Bordwände.

Außerdem ergibt sich eine Gewichtsersparnis von über 100 kg, wenn man die serienmäßige Ladefläche und Heckklappe gegen eine Flachpritsche tauscht. Ein Hersteller nennt sie Tray = Tablett.

Hier die UTE Wildcat von Four Wheel Camper

Das Typische Doppelhubdach um ein möglichst großes Raumgefühl zu erzeugen Bild: Wohnkabinencenter

Bild Wohnkabinencenter

Bild Wohnkabinencenter

Ein völlig anderes Konzept wie die klassischen Kabinen verfolgen die Australier mit den Trayon Camper. Aus der Kabine heraus geklappt öffnet sich eine Art Dachzelt und erzeugt gleichzeitig einen großzügigen Wohnraum. Zeitgleich wird ein Unterstand geschaffen. Durch das geringe Gewicht (ab 370 kg) und Abmaße der Kabine kann man es im Gelände noch richtig krachen lassen. Foto: Trayon Campers Europe / Ruedi + Heidi Hort

Gegen schlechtes Wetter kann man dann noch mit Seitenteilen schützen. Foto: Trayon Campers Europe / Ruedi + Heidi Hort

Bei der 50TEN handelt es sich auch um ein Model auf Flachbettpritsche Foto: 50TEN

Der Innenraum kann individuell gestaltet werden

Das Leben findet beim 50TEN, ähnlich wie bei den Hard Top Camper überwiegend draußen statt und der Offroad Einsatz steht im Vordergrund.

Aber auch größere Alkovenkabinen können mit einer Flachpritsche am Fahrzeug verbunden sein. Eine Absetzkabine von der Fa. Woelcke (Bild Fa. Woelcke)

Foto: Fa. Woelcke

Und so wird es wieder containertauglich oder passt zum Winterschlaf auch in die haushaltsübliche Garage! (Foto : Fa. Woelcke)

Auch auf eine Flachbettpritsche lässt sich eine normale Absetzkabine befestigen (Jana Schievelkamp)

Vorteile:

  • Gewichtsersparnis durch den Austausch von originaler Ladefläche und Heckklappe gegen Flachpritsche
  • Wesentlich größere Wohnraummaße möglich durch fehlende Radkästen und Seitenwände
  • schnelle Demontage der Kabine
  • Durch Bordwände für die Flachpritsche zum Mini LKW erweiterbar.
  • Stabile, offroad geeignete Verbindung zwischen Pritsche und Rahmen
  • Die Fahreigenschaften sind im Gegensatz zu einer Absetzkabine auf einer Originalpritsche wesentlich verbessert.
  • Es können kleine Staukisten unterhalb der Flachpritsche verbaut werden
  • Der Pickup erhält nach Abbau der Kabine seine Eigenschaft als Alltagsfahrzeug bzw. Nutzfahrzeug

Nachteile:

  • Es muss eine neue komplette STVO konforme Rückbeleuchtung geschaffen werden.
  • Es muss eine STVO konforme Radabdeckung konstruiert werden.
  • Kraftstoffzuführung (+ Adblue) muss geändert werden
  • Einstieg bzw. Boden der Kabine ist etwas erhöht, da sich die Grundfläche der Kabine sich oberhalb der Räder befindet.
  • Austausch des Grundfahrzeugs etwas aufwändiger
  • Bei den kompakten Offroad Camper Konzepten im Innenraum oft kein wohnliches Ambiente
Vi. Die wohnkabine mit festem Alkoven auf Hilfsrahmen

Will man die Kabine für immer fest am Fahrzeug integrieren, so kann man sich die Pritsche sparen und die Kabine direkt am Rahmen verschrauben. Dazu nutzt man in der Regel noch einen Hilfsrahmen, damit eine sinnvolle Verbindung mit dem Rahmen des Fahrzeugs zustande kommt. Hier kann man dann zusätzlich mit gedämpften Verbindungen zwischen Rahmen und Kabine arbeiten, die auch die Verwindungen des Rahmen beim offroaden ausgleichen.

Mehr geht nicht mehr : Von den Außenmaßen und zulässigem Gesamtgewicht ist das Thema Wohnkabine auf Pickup mit den folgenden Modellen ausgereizt. Die Kabinen ermöglichen ein großzügiges Raumgefühl und wohnliches Ambiente. Optimal für Langzeitreisende und durch die gute Isolation auch für Reisen in Wintergebiete optimal. Das harte offroaden steht auch hier nicht mehr im Vordergrund. Aber auch mit den großen Kabinen geht manchmal mehr, als man es für möglich hält.

Bei dem Burow Oman wird die Kabine komplett mit einem Ford Ranger SingleCab verkauft. Außerdem gibt es ein extra von Burow angefertigtes Fahrwerk passend abgestimmt zur Kabinenlast. Burow Oman Foto; Stefan Schwermer

Alles an Bord was man für die große Reise benötigt. Foto: Stefan Schwermer

Die QW Savage von Juij Werbenskij

Typisches Kennzeichen der Bimobil Modelle: Extra große Freiluftklappe. Foto: Bimobil Husky 230

Eigenbau von Matthias Rickert aus Netphen

Ein Hilfsrahmen schafft die nötige stabile Verbindung zwischen Kabine und Fahrzeug. (Bild Matthias Rickert, Netphen)
Hier sieht man wie die Kabine von Matthias und Heike Rickert an mehreren (Originalen) Punkten gelagert wurde.

Foto: Bimobil Husky 240

Foto: Husky 270 von Bimobil

Nord Star 8S-SE . Man sieht es deutlich: Je größer die Dimensionen der Kabine umso mehr leiden die Offroadeigenschaften . Der lange Hecküberstand lässt den hinteren Böschungswinkel schwinden. Dafür ist das Platzangebot im inneren großzügig und gemütlich. Foto: Wohnkabinencenter

Bei der Fa. Woelke ist der Aufbau formschlüssig mit dem Fahrerhaus verbunden.Modell Autark auf einem Toyota Hilux Foto: Fa. Woelke

Auffällig ist das kleine Hubdach über dem Alkoven und die Heckschräge um den hinteren Böschungswinkel zu verbessern. (Bild Fa. Woelcke)

Vorteile:

  • Großzügiges Platzangebot meistens auch mit Nasszelle
  • Meist hohe Wohnqualität
  • Optimal für Langzeitreisen
  • Wintertauglich
  • Gewichtsersparnis durch Wegfall der originalen Ladefläche und Heckklappe
  • Gewichtsersparnis durch Wegfall einer Flachbettpritsche
  • Die Fahreigenschaften sind im Gegensatz zu einer Alkoven- Absetzkabine auf einer Originalpritsche verbessert.

Nachteile:

  • Durch die größtmöglichen Maße und Gewichte bedingt offroadtauglich
  • Kraftstoffzuführung ( +Adblue ) muss geändert werden
  • Es muss eine neue komplette STVO konforme Rückbeleuchtung geschaffen werden.
  • Es muss eine STVO konforme Radabdeckung konstruiert werden.
  • Nicht mehr einfach vom Grundfahrzeug zu trennen, aufwendig aber machbar
  • Pickup verliert seine Eigenschaft als Alltagsfahrzeug bzw. Nutzfahrzeug
  • Schlechtere Aerodynamik, erhöhter Spritverbrauch, anfällig für Seitenwinde
  • Wahrscheinlich benötigt man eine Auflastung um das zulässige Gesamtgewicht nicht zu überschreiten.
  • Durchfahrtsbeschränkungen durch die erhöhte Bauweise auf manche Strecken möglich.

VII. Die integrierte Kabine

Bei der integrierten Kabine stellt man eine unwiderrufliche Verbindung zwischen Fahrzeug und Wohnkabine her. Die Rückseite der Fahrgastzelle wurde in dem Falle weggeschnitten. Aus dem Innenraum der Kabine gelangt man direkt ins Führerhaus. Ein Vorteil in Notfällen. Diese Art der Wohnkabine wird gerne für Langzeitreisen und Weltreisen genutzt. Die Kabine wird direkt mit dem Führerhaus und Fahrzeugrahmen verbunden und ergibt somit eine stabile Einheit, optimal für Offroad-Einsätze. Natürlich müssen die Verwindungen des Fahrzeugs mit entsprechenden Lager ausgeglichen werden.

„Das blaue Wunder“ von PWS Offroad mit festen Seitenteilen im Hubdach. Foto: PWS Offroad / Daniel Jud

Foto: PWS Offroad / Daniel Jud

Vorteile:

  • Durchgang ins Fahrerhaus
  • Fahrerhaus gehört mit zum Wohnraum
  • Stabile Verbindung von Kabine und Rahmen
  • Gute Offroadeigenschaften
  • Feste Außenwände trotz Hubdach (beim oben gezeigten Modell)
  • Wintertauglich
  • Individuelle Planung
  • Gewichtsersparnis durch fehlende Ladefläche

Nachteile:

  • Teuer und aufwendig in der Fertigung
  • Nicht mehr vom Grundfahrzeug zu trennen
  • Pickup verliert seine Eigenschaft als Alltagsfahrzeug bzw. Nutzfahrzeug
  • Schlechterer Wiederverkaufswert bei hohen Laufleistungen.
  • Kraftstoffzuführung (+ Adblue) muss geändert werden
  • Es muss eine neue komplette STVO konforme Rückbeleuchtung und Radabdeckung konstruiert werden.

Fazit:

Wie man sieht, gibt es riesengroße Auswahl an Möglichkeiten von Wohnkabinensystemen. (Und der Markt hält noch einige Überraschungen parat, die hier nicht gezeigt wurden) Bevor man sich nun aufmacht und eine Kabine bestellt, sollte man sich ein paar Gedanken dazu machen, wie man in Zukunft reisen möchte. Alle Systeme haben ihre Vor und Nachteile. Hier gilt es „seinen“ Kompromiss zu finden.

Basti und Grit von 321.com haben mal einen recht guten Fragenkatalog zusammengestellt. Eine Checkliste, mit der man feststellen kann, welche Wohnkabine am besten zu seinem Reisvorhaben passt. Diese findet man hier: 321off.com Fragenkatalog

Hinterlasse einen Kommentar