Reisetipp Sardinen Teil V : Offroad und Wandern an der Ostküste

Von Cagliari aus kommend, machen wir die erste Station auf einem unserer Lieblingsplätze Camping Marina in Torre di Bari. (Weiterleitung zu Google Maps) Diesen kann man gut als Station für einige Ausflüge nutzen.Der Campingplatz ist direkt am Meer gelegen und man kann hier hervorragend und günstig Spaghetti mit Meeresfüchten essen. Sensationell!

Empfehlenswert ist ein Ausflug nach Gairo Veccio,(Weiterleitung zu Google Maps) Seit Anfang der 50iger Jahre ein Geisterdorf. Nach einem 6-tägigen Unwetter, musste das Bergdorf nach einem Bergrutsch und Schlammlawinen geräumt werden.Heute holt sich die Natur alles wieder.

Nebel unterstreicht die morbide Stimmung

Das Fahren auf den engen Bergpässe erfordert eine großzügige Zeitplanung und besondere Vorsicht. Richtig gut ausgebaute Straßen finden wir wenige. Hier und da kommen uns Wohnmobile in den engen meist einspurigen Gassen der Bergdörfer entgegen. . Ich wollte nicht tauschen und freue mich über meine kompakte Fernweh Kabine.

Hier hilft nur noch der Rückwärtsgang
Und manchmal geht nichts mehr

Ganz in der Nähe von Gairo Veccio findet man die Grotta Su Marmuri  (Weiterleitung zu Google Maps) Eine tolle Tropfsteinhöhle mit einem imposanten Abgang in die Tiefen der Felsen.



Fährt man nun Richtung Landesinnere über den Ort Ussassai hinaus, kann man die größte und besterhaltene Nuraghen Siedlung Su Nuraxi bei Barummi bestaunen.Leider ist der Eintritt nur noch mit Führung möglich.Die deutsche Führung gibt es aber nur zu bestimmten Zeiten.Hier sollte man sich vorher erkundigen, um lange Wartezeiten zu vermeiden.Auch sollte man die langen Fahrzeiten in den Bergen nicht unterschätzen.Eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 30 km/h ist nicht ungewöhnlich.Egal wie viel PS man unter der Haube hat…:-)

Vom Landesinneren fährt man dann wieder an die Küste. Dieser Campingplatz, mit einem wunderschönen Strand war / ist zu empfehlen: Camping Village Orri .Gestört hat uns allerdings das letzte Mal, dass man seinen Stellplatz recht unfreundlich vom Platzmeister zugewiesen bekam.Alternativen wurden nicht angeboten. Da mir der zugewiesene Platz nicht zusagte, sind wir dann weiter gezogen. Schade! Vielleicht hatte er auch nur einen schlechten Tag!

Spiaggia Orri

Nach einem entspannenden Tag an der Küste, geht es nach Cala Sisine. Einem Strand, der nur per Boot oder Geländewagen erreichbar ist. Wir versuchen mit unseren Geländewagen über ein ausgetrocknetes Flussbett dort hinzukommen.Aber erst müssen wir über Braunei ein fantastisches Hochplateau durchqueren, welches mich durch seine Gewächse und roter Erde stark an Afrika erinnert.

Auf dem Weg zum Hochplateau um zur Cala Sisine zu gelangen

Dann beginnt irgendwann die Fahrt durch einen endlos langen Canyon. Rechts und links ragen weiße Felswände in die Höhe. Unsere Autos wirken wie kleine Spielzeuge in der riesigen Landschaft. Weißer Kiesel und Felsen in der Flussmitte und als Farbkontrast rosafarbene Oleander Büsche die aus der Felsspalte heraus wachsen. Die Strecke ist im Navi und auf den Landkarten nicht ausgewiesen, da es sich ja um ein Flussbett handelt. Den Endspurt zum Strand versperrt eine Schranke. Ab hier geht es nur noch zu Fuß weiter.(40min)

Cala Sisine eine traumhafte Bucht. Nachmittags wird es schattig und den ganzen Tag landen Touristen mit den Ausflugsbooten an. Aber in den Morgenstunden und Nachsaison erträglich.

Immer wieder laufen uns sardische Wildschweine vor die Autos, die optisch nichts mit den deutschen Wildschweinen gemein haben, sondern unseren Hausschweinen sehr ähneln. Da wir aber selten einen Metzger in unserer Reisegruppe haben, füttern wir sie mit ein paar Keksen und lassen sie in Ruhe weiter ziehen.

Diese und viele andere Touren findet man wieder in einem weiteren Heft (Sardinien Ost) von MD-Mot.

Seit kurzem gibt es ein neues Buch über Offroad in Sardinen auf dem Markt.Allerdings nicht mit GPS Koordinaten ,sondern als Roadbook aufgemacht.Manche Touren überschneiden sich mit denen von MD-Mot. Zu beziehen ist es hier: Weiterleitung zu Amazon

In einem Jahr, haben wir die zufällig vorbeikommenden Forstbehörden gefragt, ob wir in der Schlucht übernachten dürfen.Wir durften! Allerdings muss man sich hier dringend über das Wetter informieren,da man in einem Flussbett übernachtet! Ist man sich nicht 100%ig sicher, sollte man das niemals tun! Wir haben in Marokko erlebt, wie ein Unwetter in den Bergen riesige Wasser und Schlammmassen durch das Flusstal  jagte,obwohl es an dem Ort wo wir waren, gar nicht regnete und das Unwetter kilometerweit entfernt war!

Mit Ausnahme durften wir an der Cala Sisine übernachten.

Ein paar Kilometer entfernt, gibt es das Restaurant Su Porteddu (Weiterleitung zu Google Maps).Eine Anlaufstelle für Wanderer und Kletterer.Hier kann man für 10 Euro eine Nacht verbringen.Die Sanitäranlagen sind sehr rudimentär.

Wenn es ums Essen geht, findet man schnell neue Freunde

Am nächsten Morgen beginnen wir eine Wanderung zur Cala Goloritze. Über Stock uns Stein, bergauf, bergab schlängelt sich der Pfad durch herrliche Gebirgslandschaften und Wälder. Am frühen Morgen, bei milden Temperaturen ist das alles noch erträglich. Nach 1,5 Stunden erreicht man dann die herrliche Bucht, über aus Holz, waghalsig konstruierte Gerüste. Es erwartet einem ein fantastischer Badetag. Das Schöne ist ,dass es verboten ist diese Bucht mit dem Boot anzufahren ! So kommt man wirklich nur über den anstrengenden Wanderweg hin und die Touristenscharen bleiben aus. Gut so ! Aber Vorsicht! Man darf nicht vergessen, dass man die ganzen Höhenmeter wieder retour muss. Und das dann in der mehr als heißen Nachmittagssonne ist schon eine Qual. Unbedingt sollte man seinen Wasservorrat dementsprechend bemessen. Bei uns wurde er knapp und ich hätte mir gewünscht noch 2 Flaschen mehr dabei zu haben. Auch das Schuhwerk sollte entsprechend gewählt sein. Wir haben Touristen in Flip-Flops gesehen! Manche haben diesen Wanderweg völlig unterschätzt und saßen bei der Rücktour völlig entkräftet am Wegesrand.

Suche den Kletterer.  Nix für mich……
Nach 1,5 Stunden eröffnet sich ein atemberaubendes Panorama

Ganz in der Nähe des Restaurant, gibt es noch eine interessante Landschaft zu bewundern. As Piscinas (Weiterleitung zu Google Maps) Wie in einem Märchenwald befinden sich wild verdrehte und verwitterte Bäume um ein paar Teiche. Eine surreale Gegend.

Wir verlassen  wieder  das Hochplateau über Braunei und fahren weiter Richtung Norden auf der SS 125 und zu einer der tiefsten Schluchten Europas.Zur Gorropu Schlucht. Von Dorgali aus kommend, fährt man in das Flumineddu – Tal ein.Wir haben den Weg zu diesem Parkplatz (Weiterleitung zu Google Maps) gewählt.Von hier geht es  1 1/2  Stunden durch einen anspruchslosen Waldweg zur „Gola su Goruppo“ Schlucht. Ab hier (Weiterleitung zu Google Maps) zahlt man dann 5€ Eintritt und die spektakuläre Kletterei kann beginnen. Man klettert über riesige  kalkweiße Felsen oder kriecht durch kleine Höhlen.Nichts gefährliches,einfach nur eindrucksvoll. Rechts und links mehrere hundert Meter hohe Felswände.Ein phantastisches Naturschauspiel.

Die Schlucht führt einige Kilometer in den Berg. Irgendwann geht es dann nur noch für die Profis mit Kletterausrüstung weiter. Wir haben nach einer Stunde wieder umgedreht.Von Jahr zu Jahr verändern sich die Schwierigkeitsgrade durch Unwetter.Riesige Steine werden wieder neu platziert. Wieder am Parkplatz angekommen, bietet sich noch eine weitere Wanderung an. Zur Nuraghe Tiscali. Wahrscheinlich beides aber nicht an einem Tag machbar.Es soll es sich um einen mehrstündigen Aufstieg handeln.Das haben wir uns in der Hitze nicht angetan. Es handelt sich um eine Nuraghen Siedlung auf einer Bergspitze. Unter einem teilweise eingestürzten Fels Dach haben die Ureinwohner Sardiniens eine uneinnehmbare Siedlung gebaut. Leider haben wir es bis jetzt noch nie geschafft den Berg zu erklimmen. Weiterleitung zu Google Maps: Monte Tiscali

Weiter geht´s zu unserem Lieblingsplatz Spiaggia di Su Barone (Weiterleitung zu Google Maps).Ein Naturschutzgebiet welches man für 5€ Eintritt befahren darf. Wir fahren an den Nord Eingang  (Weiterleitung zu Google Maps) über einen Art Damm durch ein Sumpfgebiet in einen Pinienwald.Zwischen den Pinien sucht man sich ein einsames Plätzchen direkt am Strand.Traumhaft! Leider darf man nicht über Nacht bleiben. Am südlichen Ausgang gibt es ein uriges Restaurant mit guter Fischkarte: Osalla Beach Garden

Die Nacht kann man unweit auf dem Campeggio Cala Ginepro verbringen.Ein recht großer Campingplatz direkt am Strand mit sehr guter Restauration. Etwas nördlicher findet man einen schönen Stellplatz direkt am Strand. Spiaggia Sa Mandra é Pische. Hier wird gerne schon mal wild gecampt. Wenn man aber die Schilder am Eingang des Gebietes richtig deutet ist es verboten. Anscheinend wird es gerne ignoriert.Hier versteckt sich auch ein kleines Kaffee / Restaurant.Verwunschen und versteckt findet man es hier: Agriturismo Su Meriacru. Hat man sich in dem urigen Agriturismo gestärkt findet man Richtung Meer einen Stellplatz. Für 10 € kann man dort auf einem Parkplatz direkt am Strand nächtigen.

Der Weg aus dem Norden zum Spiaggia Sa Mandra e Pische.
Damals noch mit Defender und Dachzelt am Spiaggia Sa Mandra e Pische. Der Weg zum Strand erfolgt entweder über eine anspruchsvolle,recht versteckte Offroad Piste oder am nördlichen Zugang. Übernachten verboten.

Ein weiterer Halbtagesausflug vom Campingplatz Cala Ginepro, ist eine Fahrt auf geteerten Untergrund von Lula nach Siniscola zum Monte Albo .Durch herrliche Gebirgslandschaften und schönem Panorama schlängelt die Straße parallel zur Küste Richtung Norden.Man wähnt sich eher in den bayrischen Alpen,wie auf Sardinien.Nachmittags kann man dann schon wieder am Campingplatz an der Küste verbringen.Ein tolles Kontrastprogramm.Diese wunderschöne Onroad Tour habe ich im Trackbook Sardinien gefunden.(Weiterleitung zu Amazon) Rechts und links warten zahlreiche Pisten entdeckt zu werden.

Nun heißt es langsam Abschied nehmen von Sardinien.Eine letzte Nacht kann man am Camping Cala D’Ambra verbringen.Von hier ist es nur noch ein Katzensprung zum Hafen von Olbia.

Weiter geht es zum letzten Teil : Abschied nehmen von Sardinien

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