Das Woko Projekt – Die Hochzeit, Teil IV

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Das vorerst letzte Fenster ist gesetzt. Ein 120 × 60 großes Seitz S4 Panorama-Fenster. Ob es im Heck noch eines geben wird, weiß ich noch nicht. Und eigentlich wollte ich noch ein Maxxfan im Dach montieren. Die Optionen halte ich mir offen, werde entsprechend Kabel verlegen und es gegebenenfalls noch später nachrüsten. Das muss die Erfahrung der ersten Reisen zeigen, ob es unbedingt nötig ist.

Tipp:

Vor dem Einkleben abkleben. Wenn doch einmal etwas Kleber austreten sollte, gibt es keine allzu große Sauerei.

120 x 60 cm Seitz S4. Man merkt, dass die Fenster bei dieser Spannweite in der Stabilität an ihre Grenzen kommen. Ich bin froh, dass ich es nicht – wie zuerst geplant – noch größer gewählt habe.

Die Hochzeit

Dann kommt der große Moment. Ein Tag, auf den ich seit Monaten hin gefiebert habe. Die Hochzeit. Es wird spannend. Wird alles passen? Habe ich mich irgendwo vermessen? Ein Denkfehler? Eine zu große Toleranz? Nein, es passt alles! Und optisch besser als vermutet. Der Überhang nach hinten hält sich in Grenzen und Fahrzeug und Kabine passen trotz der Größe toll zusammen.

Ein Traum,
den du aufschreibst, wird zum Ziel.
Ein Ziel,
dass du in kleine Schritte aufteilst, wird zu einem Plan.
Ein Plan,
den du mit deinem Handeln unterstützt, wird zur Realität.

Verfasser unbekannt

Ich habe hinten bewusst auf eine 45° Schräge verzichtet. Der Böschungswinkel hat sich dadurch noch nicht mal verschlechtert. Zum einen hätte es den Bau wiederum etwas verteuert und zum anderen schränkt es den Innenausbau sehr ein und macht ihn unnötig kompliziert. Der Knick am Dach im Alkoven macht sich in der Optik positiv bemerkbar. Ich bin froh, dass ich den trotz Mehraufwand und zusätzlichen Kosten mit eingeplant habe. Es reduziert die klobige Optik. Ich werde sie noch einmal anheben müssen, um die Tankeinfüllung und den Abnehmer für die Dieselstandheizung zu montieren. Aber erst einmal bin ich froh und dankbar, dass alles so passt, wie ich mir das ausgemalt habe. Die Abstände zum Fahrerhaus und Fahrgastzellendach sind sparsam bemessen. So wird kein Platz verschenkt. In der Praxis muss sich zeigen, ob es nicht doch „Feindkontakt“ gibt. Dann muss ich die Abstände nachträglich vergrößern. Das Ganze ist so konstruiert, das die Kabine relativ schnell abnehmbar ist und auch ein Fahrzeugwechsel möglich ist.

Hochzeit vollzogen – Spätschicht beendet. Gute Nacht!

Solaranlage

Weiter geht es mit der Vorbereitung der Solaranlage. Diese habe ich bei Tigerexped bestellt. Die Jungs haben sich wirklich Gedanken um ihr Produkt gemacht und man bekommt eine hervorragende Beratung. Tigerexped lässt die Hochleistung – Solarmodule nach eigenen Vorgaben produzieren und versprechen einen hohen Wirkungsgrad. (lt. Werbeaussage 25 % mehr Ertrag wie vergleichbare Produkte). Bestellt man Ware irgendwo im Netz, kauft man die Katze im Sack. Für den Laien sind es Schwarze Bretter und ob sie etwas taugen weis man nicht. Da ich ja nur wenige Verbraucher habe (Planar 2D Heizung, Kompressor Kühlbox und LED Beleuchtung), beschränke ich mich auf 2 × 100 Watt.

Wichtige Argumente für die Tigerexped Paneele: Sie sind speziell für Offroad Fahrzeuge ausgelegt (Stichwort Vibrationen, Temperaturwechsel, Ausfallsicherheit), funktionieren auch bei schräg stehender Sonne, bei Verschmutzungen der Paneele, großer Hitze und sollen selbst bei Dämmerung Ertrag bringen.

Hier die Daten der Solarpaneele für Experten:
Die Profis unter uns werden mit den Daten was anfangen können,

Reihenschaltung oder Parallelschaltung?

Wie nun die Paneele verbinden? Hier die Kurzversion von einem Nichtelektriker für Nichtelektriker:

Aus beiden Paneele kommen ein Plus-Kabel und ein Minus-Kabel. Die gilt es zu verbinden und in die Kabine zum Solarwandler zu führen. Die Verbindung kann in 2 Arten erfolgen, wenn man mehrere Paneele verbinden möchte:

Parallelschaltung:

Die beiden Plus-Kabel und die beiden Minus-Kabel werden verbunden. Der Strom addiert sich und die Spannung bleibt gleich.

Reihenschaltung:

Man verkettet die Module. Also Plus-Kabel von einem Paneel an das Minus – Kabel vom Nächsten. Der Strom bleibt gleich und die Spannung erhöht sich.

Das war die Kurzform für Amateure. Und was ist jetzt besser? Darauf gibt es leider keine eindeutige Antwort. Jedes System hat seine Vor- und Nachteile und jeder Solaranlagenbesitzer seine Ansichten.

Ich habe mich letztlich für die Parallelschaltung entschieden. Sollte es sich in der Praxis nicht bewähren, werde ich es noch einmal umbauen.

Das Thema Solaranlage ist ein sehr komplexes Thema. Viel Halbwissen wird im Netz verbreitet. Daran möchte ich mich nicht beteiligen. Deshalb verlasse ich mich auf die Leute, die sich intensiv mit dem Thema beschäftigt haben:

Eine schöne ausführliche Erklärung über Solarananlagen im Camper und Reihen vs. – Parallelschaltung bieten auch Basti und Grit von 321off.com in ihrem Beitrag: Solaranlage im Wohnmobil berechnen.

Wer noch intensiver in das Thema einsteigen möchte, findet hier noch mehr Details:

Tigerexped Solar

Wirkungsgrad Solarmodule

Autark im Camper Stromkonzepte

Ich werde mich aber nicht nur auf die Solaranlage verlassen. Fällt sie einmal aus oder längere Zeit keine ausreichende Sonne, wäre das auf einer Reise blöd. (Stichwort: lange Fährüberfahrten). Deshalb werde ich – wie schon in der Vergangenheit, mit einem Trennrelais Strom von der Lichtmaschine zur Verbraucherbatterie senden. So kann ich auf jeden Fall über einen langen Zeitraum autark reisen. Das habe ich jahrelang mit meinem Fernweh-Mobil erprobt. Außerdem werde ich noch ein 240 V Ladegerät installieren. Für den Fall der Fälle. Doch dazu später mehr.

Thema Tanken

Jetzt muss ich aber erst einmal die Möglichkeit bekommen, wieder Diesel zu tanken. Mein Einfüllstutzen war ja an der Pritsche montiert und lässt sich im Original aufgrund seiner besonderen Form nicht mehr für meine Zwecke verwenden. Letztlich hätte ich drei Möglichkeiten, den neuen Einfüllstutzen und Entlüftung zu montieren:

1.) Ich führe den Dieselschlauch zwischen Fahrgastzelle und Wohnkabine und baue dort seitlich den Einfüllstutzen hin. Nachteil: der Abstand zwischen Rückwand der Fahrgastzelle und Kabine vergrößert sich auf mindestens 5 cm. Da ich sowieso schon mehr Überhang wie gewünscht habe, ist es für mich keine Option. Das Gewicht der Kabine würde sich um weitere Zentimeter nach hinten verlagern. Zudem liegen die Anschlüsse des Tanks genau in der entgegengesetzten Richtung.

2.) Ich baue den Einfüllstutzen unter die Kabine. Nachteil: Der Diesel kann nicht fließen, weil die Einfüllwinkel zu flach sind. Die Füllpistole schaltet permanent ab. Ich habe mal mit einem Kabinenbesitzer gesprochen, der diese Art an seiner Wohnkabine verbaut hat. Jedes Tanken wird ein zeitintensives und nerviges Abenteuer. Die Ausbaurichtlinien der Hersteller geben bestimmte Winkel für den Einbau des Einfüllstutzen vor, die man nicht ignorieren sollte. Die haben schon ihren Sinn.

3.) Also führe ich den Einfüllstutzen durch die Kabine. Natürlich so, dass es im Falle einer Undichtigkeit niemals Diesel in die Kabine laufen kann. Da ich von Anfang, mit dem Gedanken gespielt habe, es so auszuführen, habe ich die Innenplanung entsprechend gestaltet. So ist es kein Problem und stört nicht. Nachteil: Man muss dafür etwas wertvollen Stauraum opfern.

Doch damit einem das Leben nicht zu einfach gemacht wird, haben die Schläuche von Ford natürlich andere Durchmesser wie das Material, was man so im Zubehör an Einfüllstutzen und Schläuchen kaufen kann. Also heißt es, Adapter anfertigen lassen. Die verbauten Schläuche müssen natürlich „Diesel geeignet“ sein.

Wer vorher mit Frogtape abklebt, hat später weniger Arbeit, den überschüssigen Kleber wieder wegzubekommen. Bezugsquelle findest du in meinem Shop.

Wichtig ist, dass der neue Einfüllstutzen auch eine Neigung und eine Entlüftung hat. Sonst wird es nervig beim Tanken.

Da wir die Anschlüsse am Tank vorbereiten, bohre ich direkt ein Loch für die Abnahme der Dieselheizung. Eine Stelle, wo ich mit aufgesetzter Kabine später kaum noch hinkomme. Um die exakte Verlegung des dünnen Schlauchs und Anschluss der Pumpe kümmere ich mich später. Hauptsache der Anschluss für die Standheizung (Planar 2 D) ist gemacht.

Das ist kein Macaron (französisches Baisergebäck), sondern ein Querschnitt des Bodens. Hier sieht man, dass sich Alexander Mehler von nomadcampers eine Menge Gedanken um die Qualität seines Produkts gemacht hat.

Die Einstiegskante der Kabine liegt bei etwas unter 100 cm. Eine ganz schöne Kletterei, ohne vernünftige Leiter. Mein Ziel war es von Anfang an, eine großzügige Tür (60x 180 cm) und eine stabile und breite Treppe zu haben, die man auch barfuß begehen kann. Das tägliche Rein und Raus, muss ohne Balanceakt und Zirkus-ähnlichen Einlagen im aufrechten Gang erfolgen können. Man wird ja schließlich nicht jünger.

Das Aufbauen bzw. Einhängen der Treppe, muss schnell und unkompliziert in Sekunden erfolgen können. Alles andere würde auf Dauer nerven. Sie findet später ihren Platz am Heck.

Aus verschieden großen Flacheisen baue ich eine stabile aber effektive Halterung.

Eine stabile Alutreppe hilft, den doch recht großen Höhenunterschied zu überwinden. Im unteren Bereich sind kleine Rollen angebracht, die Unebenheiten im Gelände ausgleichen.

An die Türe kommt eine Magnethalterung, der die Türe aufhält. Hier sieht man schön, wie massiv die thermisch getrennte Türe von nomadcampers gebaut wurde.

Extra groß gewählt in 60 x180: Zum Einen das viel Luft und Licht in die Kabine kommt,wenn sie offen steht. Und zum Anderen, damit das ein- aus und einsteigen ohne bücken und „Kopf einziehen“ möglich ist.

Über drei Punkte hält das Schloss die Türe im Rahmen – das hält hoffentlich dreiste Diebe ab einzusteigen. Letztlich lässt sich so etwas aber nicht verhindern.

Zurzeit erledige ich mehrere Abschnitte parallel. Viele Dinge teste ich erst aus, bevor ich sie final befestige. Die Druckwasserpumpe versuche ich so schwingungsfrei wie möglich aufzuhängen. Mehrfach entkoppelt (mit diversen Gummifüßen, dicker Multiplexplatte und Schaumstoffen) montiere ich sie kopfüber an ihrem vorgesehenen Platz. Die Wände der GFK Sandwich Kabine bieten natürlich einen sehr guten Resonanzraum. Deshalb bezweifle ich, dass ich die Druckwasserpumpe geräuschlos bekomme. Mal abwarten, wie die Geräuschkulisse ist, wenn alles montiert ist.

In der vorderen rechten Ecke der Kabine ist der 75 Liter Frischwassertank montiert. Ein 15-Liter-Kanister fungiert als Abwassertank. Das Prinzip habe ich vom Fernweh Mobil übernommen und es hat sich 6Jahre lang super bewährt. Man benötigt keinen externen Grauwassertank, der womöglich zufriert und mit der Zeit muffig wird. Außerdem fährt man kein unnötiges Gewicht durch die Gegend. Hat man den Kanister 4 x entleert, wird es Zeit, Frischwasser zu tanken. Man muss nur ab und an ein Blick darauf werfen, wie voll der Kanister ist. Aber für die Entleerungszeiten bekommt man schnell ein Gefühl . Er ist mir in 6 Jahren noch nicht übergelaufen. Gleiches Prinzip werde ich bei der Dusche nutzen. Genial aber einfach!

Die Küche nimmt Formen an. Rechts entsteht der Gasflaschenschrank. Dazu später mehr. Links unten der Frischwassertank und darüber der Abwasserkanister.

Der Hochschrank wir final verankert. Aber immer so , das man im Falle eines Wasserschadens auch auf einer Reise alles wieder demontieren könnte. Der Schrank ist so konzipiert das im hinteren Bereich noch ein zusätzlicher Heizungsschlauch platz hat. Er soll im Fußraum für Wärme sorgen, die Matratze unterlüften und im Hängeschrank für trockene Jacken sorgen.

Damit ich schnellstens wieder auf die Straße darf montieren wir die Rücklichter.

Wer die Wahl hat hat die Qual. Fußboden und Polster gehen in die Bestellung, damit es hinterher nicht zu Wartezeiten kommt.

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Jetzt heißt es weiterhin fleißig sein – jeden Tag ein kleines bisschen. Viele Kleinigkeiten müssen erledigt werden. Aber auch der weiteste Weg beginnt mit einem kleinen, ersten Schritt.

Zwischendurch heißt es Abschied nehmen. Ich freue mich das mein Fernweh-Mobil in gute Hände gekommen ist. Bei der PWS Offroad in Neunkirchen wurden die Vorbereitungen zur Befestigung der Kabine vorgenommen.

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